Blasenschwäche belastet jede dritte Frau in Deutschland – und ist mitnichten ein Problem der älteren Generation: Inkontinenz mit 20 oder 30 Jahren ist nicht selten, rund 10 % der 20- bis 30-Jährigen Frauen sind betroffen. Dabei ist nicht jede Inkontinenz gleich. Welche Formen es gibt, was deren Ursache ist und wie eine mögliche Therapie aussehen kann, haben wir hier zusammengestellt.

Wasserlassen: Ein kompliziertes System

Damit wir unsere „Urinabgabe“ überhaupt willentlich steuern können, müssen viele Stellen im Körper korrekt zusammenarbeiten: Das Gehirn, das Rückenmark, der Blasenmuskel, der Schließmuskel und die Beckenbodenmuskulatur sind beteiligt. Funktioniert einer der Beteiligten nicht hundertprozentig, kann es zu Inkontinenz kommen. Dabei werden verschiedene Formen mit je eigenen Ursachen unterschieden.

Welche Formen von Inkontinenz gibt es?

Dranginkontinenz

Dabei ist die Blase nicht voll – und trotzdem muss man häufig zur Toilette oder hat ständigen Harndrang, der auch zur spontanen Entleerung führen kann. Oft schafft man es gar nicht bis zur Toilette. Der Urin geht wie in einem Schwall ab. Die Blase zieht sich bei dieser Form der Inkontinenz zu früh zusammen. Eine Ursache ist eine gestörte Signalübertragung zwischen Blase und Gehirn. Neurologische (zum Beispiel Nervenschäden nach einer OP) oder psychosomatische Störungen können zu einer überaktiven Blasenmuskulatur führen, auch Blasensteine oder Harnwegsinfekte können Ursachen für Dranginkontinenz sein.

Ein weiterer Risikofaktor, eine Dranginkontinenz zu entwickeln, ist ein nicht gut eingestellter oder unbehandelter Diabetes mellitus: Bei erhöhtem Blutzuckerspiegel entstehen Giftstoffe, die sich auf das Nervensystem auswirken und die Signalübertragung zwischen Gehirn, Rückenmark und Blase stören können. Wer Bluthochdruck hat und Betarezeptorenblocker einnimmt, kann ebenfalls eine Dranginkontinenz entwickeln.

Der Dranginkontinenz liegen oft Ursachen zugrunde, die behoben werden können.

Belastungsinkontinenz

Beim Sport, schwerem Heben, Niesen, Husten oder Lachen verliert man Urin, ohne dass man Harndrang hatte. In schweren Fällen kann das auch allein durch Stehen oder Liegen passieren. Bei dieser Form der Inkontinenz sorgt der erhöhte Druck im Bauchraum durch die Anstrengung für den Urinverlust, wenn der Verschluss zwischen Blasenhals und Harnröhre geschwächt ist. Die Belastungsinkontinenz betrifft vor allem Frauen. Bei ihnen ist der Muskel, der die Harnröhre umschließt, schwächer (weil er kürzer ist als bei Männern).

Inkontinenz nach Geburt

Belastungsinkontinenz ist die Form von Blasenschwäche, die Frauen nach Schwangerschaften und Geburten betreffen kann. Diese schwächen die Beckenbodenmuskulatur, die Blase und Gebärmutter stützen sollte.

Eine weitere Ursache ist die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren. Auch wer chronischen Husten hat, übergewichtig ist, sich zu wenig bewegt oder regelmäßig schwer hebt, entwickelt leichter eine Belastungsinkontinenz. ACE-Hemmer können ebenfalls Belastungsinkontinenz als Nebenwirkung haben.

Mischinkontinenz

Sie ist eine Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz und betrifft oft Frauen über 55 Jahren.

Reflexinkontinenz

Hier haben Betroffene keinen Harndrang, verlieren aber unwillkürlich Urin durch Nervenreflexe, die sie nicht kontrollieren können. Das kann zum Beispiel bei einer Querschnittslähmung, Multipler Sklerose, Alzheimer, Schlaganfall oder Parkinson passieren.

Überlaufinkontinenz

Bei dieser Form der Inkontinenz werden dauernd kleine Mengen Urin abgegeben, das „Harntröpfeln“. Auch wenn man zur Toilette geht, wird die Blase nicht komplett entleert. Oft haben Betroffene permanent Harndrang, können aber nicht sofort Wasser lassen, wenn sie zur Toilette gehen. Auch Schmerzen im Unterleib können vorkommen.

Bei der Überlaufinkontinenz können die Nieren geschädigt werden – wer von ihr betroffen ist, sollte zügig zum Arzt gehen.

Grund für die Überlaufinkontinenz kann eine Abflussstörung sein: Der Blasenausgang ist blockiert, etwa durch Harnsteine, Tumore oder eine Gebärmuttersenkung. Wenn sich die Blasenschwäche entwickelt, weil der Blasenmuskel sich nicht ausreichend zusammenziehen kann, spricht man von funktioneller Überlaufinkontinenz.

Wie bei der Dranginkontinenz können neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer oder Multiple Sklerose die Ursache sein, ebenso Nervenschädigungen durch Diabetes mellitus.

Die Überlaufinkontinenz wird immer häufiger als „Inkontinenz bei chronischer Harnretention“ bezeichnet, was die möglichen Folgen dieser Form von Blasenschwäche besser verdeutlicht. Denn das Zurückbleiben von Harn ist nicht ungefährlich, Harnwegsinfektionen oder Nierenschädigungen können daraus entstehen.

Extrautherale Inkontinenz

Bei dieser selteneren Form sind Verbindungen zwischen Blase oder Harnröhre und der Haut, dem Darm oder der Scheide die Ursache für den unfreiwilligen Urinverlust. Diese Verbindungen können angeboren sein oder durch Entzündungen oder OPs entstehen.

Wer wegen Bluthochdruck oder Herzschwäche Diuretika nimmt, kann ebenfalls eine Inkontinenz in jeder Form entwickeln.

Die richtige Intimpflege bei Inkontinenz

Egal, welche Form der Blasenschwäche vorliegt – die Haut des Intimbereichs kommt unweigerlich öfter in Kontakt mit Urin. Das kann die natürliche Hautbarriere stören und dazu führen, dass Bakterien und Pilze leichter eindringen können. Auch häufigeres Waschen mit normalem Duschgel oder Seife belastet die Haut. Deshalb ist es wichtig, die Haut der Intimzone gesund zu halten.

Das bedeutet konkret: die Hautbarriere zu stärken, den natürlichen pH-Wert zu erhalten (er schützt vor schädlichen Bakterien) und Feuchtigkeit zu spenden.

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